Inmitten der Sommerpause wurden wir von der Ankündigung der Stadt Worms überrascht, unsere Gemeinde enteignen zu wollen. Dabei geht es um drei Grundstücke, die Bobenheim-Roxheim auf dem Areal des Flugplatzes Worms sein Eigen nennt. Eine kuriose Entscheidung, haben wir mit den bisherigen Beschlüssen im Gemeinderat den Flugbetrieb weder gestört noch gefährdet.
Sogar von der Kündigung der Pachtverträge wurde letztendlich abgesehen. Lediglich der Forderung nach einem langfristigen Mietvertrag möchten wir erst dann nachkommen, wenn deutliche Entlastungen für unsere Bürgerinnen und Bürger in Sachen Fluglärm erreicht wurden.
Seit unserem Antrag zur Verlegung der Platzrunde im Juli 2021 haben wir - mit großer Unterstützung unseres Bürgermeister Michael Müller auf kommunaler und unseres Landtagsabgeordneten Martin Haller auf Landesebene – eine Vielzahl an Gesprächen geführt. Mit der Absicht zur Einleitung eines Enteignungsverfahrens verweigert die CDU-geführte Stadtspitze der Domstadt nicht nur ihrem Landesvorsitzenden Christian Baldauf, der ebenfalls um gute Lösungen für Bobenheim-Roxheim bemüht war, jede Unterstützung. Sie beendet ohne jeden erkennbaren Grund einen vielversprechenden Dialog, der in den letzten Monaten durchaus Früchte getragen hat: Vor allem in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative gegen den Fluglärm des Flugplatzes Worms konnten erste Achtungserfolge erzielt werden.
Wir bleiben unserer Linie treu. Die Platzrundenführung über bebautes Gebiet birgt zwei Risiken: Ein Sicherheitsrisiko, weil Notfälle über Bobenheim-Roxheim kein fiktives Szenario sind – aus der Antwort des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau auf eine kleine Anfrage von Martin Haller geht hervor, dass in der Vergangenheit von der Platzrunde auch aufgrund von Luftnotfällen unmittelbar über unserer Gemeinde abgewichen werden musste. Die permanente Lärmbelastung aus 53.000 Flugbewegungen allein im Jahr 2021 stellt darüber hinaus ein Gesundheitsrisiko für unsere Bevölkerung dar. Die Verlegung der Platzrunde könnte sofort und nachhaltig Abhilfe schaffen und hat deshalb für uns weiterhin oberste Priorität!